Beschluss: Ohne Beschlussempfehlung weitergeleitet.

 

 


Dieser Tagesordnungspunkt wird aufgrund terminlicher Verpflichtungen des Vortragenden vor dem Tagesordnungspunkt Nr. 6 behandelt.

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt die Vorsitzende Herrn Warnders von dem Büro Vorpahl Ingenieure GmbH & Co. KG und erteilt diesem das Wort.

 

Herr Warnders führt aus, dass sein Büro den Auftrag erhalten habe, ein Wärmekonzept zu erstellen. Es gehe letztendlich darum, mit welcher Wärmetechnik die Feuerwehr an der Milchstraße beheizt werden solle.

 

Herr Warnders erläutert anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation „Kostengegenüberstellung“ die verschiedenen Möglichkeiten.

 

Variante 1 beinhaltet die Beheizung mit Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Tiefenbohrungen, für die Investitionskosten in Höhe von 265.000,00 Euro aufzuwenden wären.

 

Variante 2 sieht eine Lösung mit Luft-Wasser-Wärmepumpen vor, die Investitionskosten in Höhe von 140.000,00 Euro bedingen, während die Variante 3 eine Beheizung mit Gasbrennwert beinhaltet, die mit 45.000,00 Euro an Investitionskosten zu Buche schlägt.

 

Herr Warnders erklärt, dass sich für die ersten beiden Varianten zwar hohe Investitionskosten gegenüber der Gasbrennwerttechnik ergeben, dafür seien aber die laufenden Betriebskosten erheblich günstiger. Da die Solewasserwärmepumpen eine längere Lebensdauer im Vergleich zu den Luft-Wasser-Wärmepumpen haben, empfehle sein Büro die Variante 1 mit den Sole-Wasser-Wärmepumpen. 

 

Herr Hartwig erkundigt sich nach den Wartungskosten der verschiedenen Varianten. Herr Warnders erwidert, dass für die Gasbrennwertanlage 120,00 bis 150,00 Euro zuzüglich der Schornsteinfegergebühren alle 2 Jahre anfallen, während bei der Wärmepumpenlösung 60,00 bis 80,00 Euro pro Jahr anfallen.

 

Herr Udo Albers fragt, wie bei der Verwendung der Variante 1 die Energieverteilung erfolgen solle. Diese müsse über die Fläche erfolgen. Sei dieses bereits auch für den Altbau vorgesehen. Herr Warnders erklärt, dass der Neubau mit Fußbodenheizung versehen werden solle, während im Altbau nur die Sanitärräume damit versehen werden sollen und dort ansonsten größere Heizkörper Verwendung finden sollen.

 

Herr Rüstmann weist darauf hin, dass er mit dem Architekten bezüglich der Gesamtkosten gesprochen habe. Die ursprüngliche Kostenschätzung mit Gasbrennwerttechnik belaufe sich auf 2,2 Mio. Euro. Wenn Variante 1 mit den Solar-Wasser-Wärmepumpen eingebaut werden solle, ergeben sich Mehrkosten in Höhe von 275.000,00 Euro und bei Verwendung der Variante 2 mit den Luft-Wasser-Wärmepumpen in Höhe von 145.000,00 Euro.

 

Herr Udo Albers erkundigt sich, ob Strom auch durch Photovoltaik produziert werden solle. Herr Rüstmann bejaht dieses.

 

Herr Theeman fragt nach der Lebensdauer der jeweiligen Varianten. Herr Warnders erwidert, dass die Sole-Wasser-Wärmepumpen eine Lebensdauer von 20 Jahren haben können, während die Luft-Wasser-Wärmepumpen eine kurze Lebensdauer haben. Bei Gasbrennwertgeräten sei auch eine Lebensdauer von 20 Jahren möglich.

 

Die Vorsitzende weist darauf, dass die Verwaltung eine innovative Lösung bevorzuge und bittet um Darstellung der endgültigen Kostenschätzung. Herr Warnders stellt die Kostenschätzung mittels der Präsentation vor. Er ergänzt, dass das Bestandsgebäude belüftungsmäßig nicht angefasst werde und die Warmwasserbereitung über Durchlauferhitzer dezentral erfolgen solle. Die Gesamtkosten belaufen sich gemäß Kostenschätzung auf 471.792,00 Euro.

 

Herr Rüstmann weist darauf hin, dass diese Variante mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe gerechnet worden sei. Die ursprüngliche Kalkulation mit Gasbrennwerttechnik habe bei 350.000,00 Euro gelegen. Es stelle sich die Frage, ob man das Feuerwehrgebäude von Gas unabhängig machen wolle und wenn ja, ob mit Sole-Wasser-Wärmepumpe oder Luft-Wasser-Wärmepumpe. Wenn die Wahl auf die Wärmepumpe falle, empfehle er die Sole-Wasser-Wärmepumpe als optimale Lösung. Diese zusätzliche Investition sei aus seiner Sicht verantwortbar.

 

Herr Hartwig stellt fest, dass man dann eine Kalkulation mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe benötige. Herr Rüstmann erklärt, dass dann noch 135.000,00 Euro dazu kommen.  Herr Hartwig fragt, wie hoch die Kosten für ein neues Gerät nach Ablauf der Lebensdauer sei. Herr Warnders erwidert, dass die Kosten ähnlich wie jetzt plus 5 % Steigerung zu taxieren seien.

 

Herr Theemann merkt an, dass er es für unglücklich halte, dass es keine Beschlussempfehlung gebe. Die Präsentation sei sehr schlecht zu lesen, so dass die Varianten für ihn schlecht vergleichbar seien. Er empfiehlt, diese Thematik in die Fraktionen zu verweisen. Derzeit sei alles unklar und somit hätte man Zeit, die Thematik genau zu analysieren. Die Präsentation könne der Niederschrift beigefügt werden. Herr Rüstmann schlägt vor, das Thema in der nächsten Sitzung erneut aufzurufen. Er habe selbst die Zahlen gestern erst erhalten. Es handele sich um eine Entscheidung für die Zukunft. Er habe kein Problem damit, dass in der nächsten Sitzung darüber beschlossen werde.

 

Herr Udo Albers erklärt, dass es unter den gegebenen Umständen am besten sei, eine Wärmepumpenlösung anzustreben, da man den dafür notwendigen Strom selbst durch eine Photovoltaikanlage generieren könne.

 

Herr Dr. Bollmeyer führt aus, dass alles Gesagte für ihn nachvollziehbar sei, obwohl die Präsentation nicht lesbar sei. Er bittet den Ausschuss darum, heute nicht zu beschließen, sondern den Beschluss auf den nächsten VA zu delegieren.

 

Her Warnders wirbt für eine kurzfristige Entscheidung, da man in der Planung bereits weit fortgeschritten sei. Mit dem Vorschlag von Wärmepumpenlösung wolle man etwas Gutes tun. Er weist darauf hin, dass bereits in einigen Neubaugebieten keine Gasleitungen mehr verlegt werden, da nur noch Wärmepumpen zum Einsatz kommen. In den Niederlanden sei der Einbau von Gasheizungen seit 2 Jahren verboten. Er schlägt vor, wenn Fragen bestünden, könnten diese schriftlich über Herrn Rüstmann an ihn weitergeleitet werden.

 

Frau Beckmann stellt fest, dass Herr Rüstmann in den Raum gestellt habe, die Stadt unabhängiger vom Gas zu machen. Daher sei es gut, dass die verschiedenen Varianten vorgestellt worden seien. Sie erinnert daran, dass sich in der Milchstraße auch städtische Mietwohnungen befinden. Diesbezüglich solle man weiter in die Zukunft denken und ein größeres Wärmepumpensystem vorsehen.

 

Frau Dr. Koch unterstützt dieses Ansinnen. Man müsse generell vom Gas unabhängig werden und auf innovative Methoden setzen. Bezüglich der Beheizung der Seniorenwohnungen an der Milchstraße seien Synergieeffekte denkbar, die man prüfen solle. Auch sei dort ein BHKW für den Notfall denkbar.

 

Die Vorsitzende erkundigt sich, ob man der Bitte von Herrn Dr. Bollmeyer folgen wolle und die Beschlussvorlage ohne Beschlussempfehlung zur Entscheidung an den VA am 25.10.2022 weiter gebe. Dafür sprechen sich 6 Ausschussmitglieder aus und 1 ist dagegen.

 

Herr Udo Albers begründet seine Ablehnung damit, dass in letzter Zeit Beschlussempfehlungen des Bau- und Planungsausschusses im nichtöffentlich tagenden VA gedreht worden seien. Dieses führe den Bau- und Planungsausschuss ad absurdum. Die Vorsitzende widerspricht dieser Aussage.