Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Jever beschließt die vom Planungsbüro Junker & Kruse erarbeitete Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes mit

 

a)     dem übergeordneten Entwicklungsleitbild,

b)    den übergeordneten Zielen der Einzelhandelsentwicklung,

c)  der räumlichen Standortstruktur mit der Festlegung des zentralen Versorgungsbereiches und der integrierten (solitären) Standorte zur Nahversorgung,

d)    der Sortimentsliste (Jeversche Sortimentsliste) in der vorliegenden Fassung,

e)     den Ansiedlungsregeln zur Einzelhandels- und Zentrenentwicklung und

f)     dem Prüfschema zur Einzelhandelsentwicklung.


Das Einzelhandelskonzept ist bei der weiteren Bauleitplanung als städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 Abs. 6 Ziff. 11 BauGB zugrunde zu legen.

 

 


Die Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Kruse vom Planungsbüro Junker & Kruse und erteilt diesem das Wort. Herr Kruse erläutert sodann anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation den Anlass, die Zielsetzung und methodische Vorgehensweise der Fortschreibung, die Analyseergebnisse, die konzeptionellen Bausteine (Standortstrukturmodell) und die Umsetzung der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes (Jeversche Sortimentsliste und Ansiedlungsregeln).

 

Mit Hinweis darauf, dass die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes 128 Seiten umfasst, bedankt sich die Vorsitzende bei Herrn Kruse für die gut zusammengefasste Präsentation und den sehr gut verständlichen Vortrag.

 

Die Vorsitzende erkundigt sich nach dem Sonderstandort „Famila – Mühlenstraße“. Dieser werde von dem Planungsbüro als kritisch bewertet (Seite 43 der Präsentation). Sie habe dem Vortrag entnommen, dass ein großer Prozentteil des Einzelhandelsangebotes Nahrungs- und Genussmittel in den Sonderstandorten angeboten werde (Seite 17). Dieser hohe Prozentanteil dürfte zu einem großen Anteil durch den Famila-Standort begründet sein. Ihrer Ansicht nach kämen viele Touristen aus dem Umland und würden sich dort für den Urlaub in Ferienwohnungen eindecken. Sie betrachte daher diesen Standort nicht als kritisch. Herr Kruse erklärt, der Standort sei aus seiner Sicht nicht nur kritisch, aber kritisch zu betrachten. Die Touristen würden sich zwar eindecken, aber nicht zwangsläufig in die Innenstadt fahren. Aus diesem Grunde müssten alle Erweiterungs- und Nutzungsänderungswünsche, die über den Bestandschutz hinaus gehen und zentrenrelevante Sortimente betreffen, zum Schutz des zentralen Versorgungsbereiches abgelehnt werden. Wenn es Ansiedlungsinteressenten für diesen Standort gebe, solle die Stadt versuchen, diese im zentralen Versorgungsbereich in der Innenstadt anzusiedeln.

 

Frau Thomßen stellt fest, dass die Leerstandsproblematik gar nicht so groß sei, wie diese in Jever empfunden werde. Herr Kruse bestätigt, dass die „gefühlten“ Leerstände nach seiner Erfahrung immer höher seien als in der Realität vorhanden. Von einer hohen Leerstandsproblematik seien vor allem die größeren Städte betroffen, wo diese mit 20 % teilweise schon dramatisch seien. In Mittel- und Kleinstädten seien die Leerstände relativ gering; diese hätten die Corona-Pandemie gut überstanden.

 

Die Vorsitzende lässt sodann über die Beschlussempfehlung abstimmen.