Sitzung: 22.05.2014 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 21, Nein: 5, Enthaltung: 1
Vorlage: BV/0612/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Die Erweiterung des Untersuchungsbereiches zur
vorbereitenden Untersuchung des Sanierungsgebietes IV wird entsprechend der
anliegenden Übersichtskarte (markierte Gebietsteile) zugestimmt. |
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Frau
Glaum führt aus, dass
die ausführlichen und umfangreichen Ausführungen von Herrn Boner im
Planungsausschuss ihre Fraktion überzeugt hätten, der Erweiterung des
Sanierungsgebietes zuzustimmen. Ein kleines Gebiet, mit wenig
sanierungsbedürftigen Häusern habe für die Anerkennung wenig Aussichten und man
dürfe die Chance, die sich hier biete nicht aufs Spiel setzen. Für die
Entwicklung der Stadt und des Tourismus sei die
Förderung des Sanierungsgebietes von großer Bedeutung. Es bestehe die
Möglichkeit, die denkmalgeschützte Mühle, die Schlachte, das Ensemble der
Häuser um das Hafenbecken und die Kamppütte zu sanieren, und nicht zuletzt die
Liegenschaften rund um den Eisenhandel neu zu ordnen. Die Befürchtung, dass
eine Vergrößerung des Sanierungsgebietes, mehr städtische Finanzmittel
erfordere, könne sie nicht teilen. Die Kosten verteilten sich auf mehrere Jahre
und nicht jeder der Anlieger werde Mittel in Anspruch nehmen.
Herr
Dr. Bollmeyer erklärt,
der Antrag Sanierungsgebiet IV Schlachte und anliegende Gebiete gehe
ursprünglich auf einen Antrag der CDU aus dem vergangenen Jahr zurück. Die
Erweiterung erscheine nach den Ausführungen im Planungsausschuss äußerst
schlüssig.
Herr
Schönbohm teilt mit,
dass seine Fraktion die Erweiterung kritisch sehe, zumal der obere Bereich der
Schlachtstraße bereits früher schon mal Teil eines Sanierungsgebietes gewesen
sei. Er bezweifele, dass die Stadt es sich leisten könne, eine Vielzahl von
privaten Sanierungsmaßnahmen mitzufinanzieren. Klar sei im übrigen nicht, ob
der Antrag im ursprünglichen Umfang wirklich zum Scheitern verurteilt sei.
Herr
Janßen führt aus, dass
er davon ausgehe, dass nur mit der Erweiterung des Gebietes eine Aufnahme in
das Förderprogramm möglich sei. Dieses Sanierungsgebiet solle den Bereich
„Schlachte“ attraktiver gestalten, und die anderen attraktiven Bereiche in der
Stadt ergänzen. Natürlich sei die Haushaltslage der Stadt nicht rosig und trotz
Zuschüssen müsse auch die Stadt erhebliche Mittel bereitstellen. Das stimme
seine Fraktion etwas skeptisch, aber der Kämmerer habe ihm bestätigt, dass die
Stadt nur im Rahmen ihrer bereitgestellten Haushaltsmittel den Anträgen
stattgeben müsse. Es sei nicht leicht hierfür zusätzliche Mittel aufzubringen
angesichts der „Baustellen“, die man in der Stadt habe. Hier nenne er
beispielhaft die Grundschule Harlinger Weg, die Aula, die Umsiedlung des FSV
Jever/Sportpark Jahnstraße und die weitere Sanierung von Straßen und Wegen, die
unbedingt in Angriff genommen werden müssen. Nichts desto trotz sei seine
Fraktion für die Erweiterung des Sanierungsgebietes, es sei in den letzten
Jahren schon viel getan worden, aber man müsse am Ball bleiben, Stillstand sei
schlecht für den Tourismusstandort Jever.
Herr
Hartl ergänzt, dass das
Sanierungsgebiet grundsätzlich beschlossen sei, die Erweiterung sei, wenn auch
der finanzielle Rahmen noch spekulativ sei, ein großer Brocken, der auf die
Stadt zu komme. Dennoch habe Herr Boner eindrücklich erläutert, warum diese
Erweiterung erforderlich sei. Ob man es sich dann am Ende leisten könne, dafür
müssten zunächst einmal belastbare Zahlen auf den Tisch gelegt werden und
schließlich habe dann die Kommunalaufsicht auch noch ein Wort mitzureden.
Herr
Harms weist darauf hin,
dass aufgrund der prekären Haushaltslage und der vielen Maßnahmen, die im Hoch-
und Tiefbau erforderlich seien sich die Stadt eine Sanierungsgebiet dieser
Größe nicht leisten könne. Er zweifele an, dass das Sanierungsgebiet in der
ursprünglichen Form nicht genehmigungsfähig sei, dies sei reine Spekulation.
Grundsätzlich stimme man dem Sanierungsgebiet zu, man habe gute Erfahrungen mit
den vorherigen Sanierungsgebieten gemacht, einer Erweiterung hingegen werde man
nicht zustimmen.
Bürgermeister
Albers erwidert dazu,
dass der Hintergrund der Erweiterung im Wesentlichen sei, dass zu wenige
denkmalgeschützte und erhaltenswerte Gebäude und Ensembles im bisherigen Gebiet
enthalten gewesen seien. Hinzu komme, dass man mit anderen Antragstellern in
einem Wettbewerb stehe, und erst durch die Erweiterung das zusätzliche Argument
des historischen Zusammenhangs in die Waagschale werfen könne. Dies erhöhe die
Chancen, in das Programm aufgenommen zu werden. Natürlich habe man vorab
geprüft, ob durch die Erweiterung nicht einzelne Geschäftsinteressen bedient
würden, aber auch nach unabhängiger Auffassung sei die Argumentation mit der
Erweiterung besser in das Programm reinzukommen nicht von der Hand zu weisen.
Daher habe die Verwaltung vorgeschlagen, der Erweiterung zuzustimmen, auch wenn
dies eine Herausforderung finanzieller Art für den Kämmerer bedeute, wenn man
das dann am Ende stemmen wolle. Auf jeden Fall sei das Sanierungsgebiet ein
wichtiger Schritt, im Hinblick darauf etwas für das Stadtbild zu tun, gerade an
dieser Stelle.
Die Vorsitzende lässt über den Beschlussvorschlag abstimmen: